WGfF - Düsseldorf | Geschichte

Geschichte der Bezirksgruppe Düsseldorf

aus: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde 33 (1988), S. 165

Die 1921 gegründete Bezirksgruppe Düsseldorf der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde hatte von Anfang an kein eigenes Vereinsleben geführt, sondern Anschluss an einen bestehenden »rheinisch- westfälischen Sonderzirkel« interessierter Familienforscher gefunden, aus dessen Kreis 1921 der Düsseldorfer Verein für Familienkunde hervorging. Es wurde eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, deren erster Obmann Prokurist Erich Wasmansdorf war.

Ende 1924 wurden dann zwischen der WGfF und dem Düsseldorfer Verein für Familienkunde, dessen Vorsitzender damals Amtsrichter Ludwig v. Canstein war, neue Vereinbarungen für eine langfristige Arbeitsgemeinschaft beider Vereine getroffen. Danach gehörten alle Mitglieder der »Westdeutschen« in Düsseldorf und Umgebung dieser Arbeitsgemeinschaft an, deren Federführung ausschließlich der Düsseldorfer Verein übernahm. Damit war die WGfF in Düsseldorf nicht mehr durch eine eigene Ortsgruppe vertreten.

Die Arbeitsgemeinschaft bestand bis zum Kriegsende. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie bekannt, als sie im Jahre 1926 für die große Düsseldorfer Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (Gesolei) die Darstellung der Familienforschung übernahm, und zwar mit vielen Ausstellungsstücken, die im einzelnen in einem von Dr. August Beckel herausgegebenen Sonderheft erwähnt sind. 14 Jahre nach Kriegsende, im Jahre 1959, begann Generalvertreter Hans Heubes damit, alle Düsseldorfer Mitglieder der WGfF für die Gründung einer neuen Bezirksgruppe zu gewinnen. Die früheren Mitglieder des Düsseldorfer Vereins für Familienkunde wurden angesprochen, um sie ebenfalls in die neue Bezirksgruppe zu übernehmen. Dieser Verein hatte zunächst bei Kriegsende seine Tätigkeit eingestellt, aber etwa seit 1950 gelegentlich Veranstaltungen durchgeführt. Eine Vereinsarbeit im eigentlichen Sinne wurde jedoch noch nicht wieder aufgenommen. Die erste Versammlung fand am 19.04.1961 statt. Die Bezirksgruppe zählte 57 Mitglieder. Die Leitung übernahm Herr Heubes als Obmann.

Verschiedene Gründe führten dazu, dass im Jahre 1970 auch der Düsseldorfer Verein für Familienkunde reaktiviert wurde. Für eine dauerhafte enge Zusammenarbeit wurde ein Konzept gefunden, das sich bis heute bewährt hat. Beide Vereine haben einen einheitlichen Vorstand, der in jedem Jahr neu gewählt wird.

Beide Gesellschaften geben die seit 1965 bestehende Zeitschrift »Düsseldorfer Familienkunde« gemeinsam heraus, die viermal im Jahr erscheint. Schon seit 1961 finden neben jährlich zehn bis zwölf Arbeitsabenden etwa sieben bis neun Vortragsveranstaltungen statt, seit 1966 im zentral gelegenen Haus des Deutschen Ostens, Bismarckstr. 90, wo sich auch die Bibliothek mit ca. 1000 Büchern befindet. Zum Programm gehört im Sommer jeden Jahres ein halb- oder ganztägiger Ausflug.

Im Jahre 1971 fand aus Anlass des 50jährigen Jubiläums des Düsseldorfer Vereins für Familienkunde und zum 10jährigen Bestehen der Bezirksgruppe Düsseldorf der WGfF neben einer Festveranstaltung eine Ausstellung unter dem Thema »Familienforschung - Familienwappen« im Haus des Deutschen Ostens statt. Außerdem erschien eine Festschrift, in der von Herrn Heubes auch die Vereinschronik behandelt wurde. Die Bezirksgrupe zählte per 31.12.1986 85 Mitglieder, der Düsseldorfer Verein 194 Mitglieder, von denen 66 auch der »Westdeutschen« angehören.

1981 musste Herr Heubes aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgeben. 20 Jahre lang hatte er das Bild der beiden Düsseldorfer genealogischen Vereinigungen geprägt und in der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Seine vielseitigen Verdienste wurden bei seinem Tode im Jahre 1985 besonders gewürdigt. Seit 1981 leitet Herr Dr. jur. Franz-Josef Bender die beiden Vereine.

Einige Mitglieder, in erster Linie Herr Alfred Strahl, haben inzwischen damit begonnen, die Trauregister aller Düsseldorfer Kirchenbücher vor 1810 zu verkarten und in einem auf zehn Bände angelegten Werk zu veröffentlichen.

Franz-Josef Bender